Der Start der Bergwanderung über den Passo del San Bernardino befindet sich an der Bushaltestelle etwas ausserhalb des Dorfes San Bernardino. Bereits nach wenigen Metern überquert man eine erste Brücke und findet sich in einem kleinen Naherholungsgebiet unweit des Lago d’Isola wieder. Über breite Naturwege führt der Wanderweg durch kleine Waldabschnitte hin zum nördlichen Punkt des Sees. Über die rechte Seeseite führt nun der Naturweg bis zur Staumauer, welche den südlichsten Punkt des Stausees markiert. Über den Staudamm erreicht man die gegenüberliegende Seeseite, wo anschliessend ein kurzer Anstieg über schmale Naturpfade hinauf zum Lago Dosso führt. Dieser kleine Moorsee sowie das am Ufer liegende Hotel Ristorante Lido laden im Sommer zum Verweilen oder auch zum Baden ein. Der Bergsee kann über einen kleinen Uferweg zudem auch umrundet werden.
Durch eine kleine Siedlung mit Ferienhäusern führt die Wanderroute in Richtung Norden wieder zurück nach San Bernardino. Über die Hauptstrasse wird der Dorfkern des ursprünglich als Skigebiet bekannten Dorfes durchquert. Historisch bedeutende Bauwerke treffen hier auf moderne Bauten aus der Blütezeit des Dorfes, welches nach dem Bau des San-Bernardino-Tunnels bis Ende der 90er-Jahre andauerte. Der Anblick mutet anfangs etwas bizarr an, trotzdem hat das kleine Dorf einen gewissen Charme. Unweit der Kirche biegt die Wanderroute schliesslich nach rechts in Richtung Passo del San Bernardino auf den Walserweg ab.
Dort beginnt die gleichmässige und nicht allzu steile Steigung hinauf zur Passhöhe. Die Bergwanderung führt zu Beginn noch an grossen Häuserblöcken vorbei, nach der Passage eines kleinen Waldstückes findet man sich im offenen Gelände wieder. Kleine Saumpfade führen nun über Wiesen und kleinen Holzwegen durch eine sehr naturnahe Umgebung. Durch das offene Gelände hat man stets einen freien Blick auf die umliegende Berglandschaft. Im Osten prägt der Piz Uccello die Szenerie, wogegen auf der westlichen Seite der Zapportgrat mit dem Marscholhorm und dem Zapporthorn die Blicke auf sich ziehen. Auch ein Blick über die Schulter nach Süden kann sich lohnen, mit gewonnener Höhe bieten sich hier weite Blicke hinein ins Misox und hinunter nach San Bernardino. Im oberen Teil unweit von der Passhöhe des Passo del San Bernardino entfernt, wirkt die Umgebung etwas karger. Nichtsdestotrotz durchwandert man hier diverse Feuchtgebiete, passiert zahlreiche kleine Tümpel und auch der eine oder andere kleine Bergsee lässt sich unweit des Bergwanderweges entdecken.
Die Wanderroute passiert das Hospiz sowie die Passhöhe leicht erhöht im Osten, dadurch lässt sich auf der Route fernab der Passstrasse die Ruhe vorzüglich geniessen. Nach der Passage des höchsten Punktes verläuft die Route mehrheitlich der Passstrasse entlang talwärts. Anfangs mit leichtem Gefälle, gibt es im weiteren Verlauf die eine oder andere steilere Stelle zu bewältigen. Nach der Tällialp öffnen sich auch immer mehr Blicke hinein ins Rheinwald und schon bald rückt das Ziel in Hinterrhein in Sichtweite. An der Talsohle angekommen verlaufen die letzten Meter der Bergwanderung noch kurz dem Flusslauf des Hinterrheins entlang, bevor als letztes Highlight die «Alte Landbrugg», erbaut im Jahre 1693, überquert wird und die Tour nach einem letzten kurzen Aufstieg eingangs des Dorfes Hinterrhein endet.