Wanderweg-Typen und Anforderungen
Informationen über Wanderweg-Kategorien, Beschilderungen, technische und konditionelle Anforderungen auf den Wanderwegen.
Wanderwege (T1)
Wanderwege sind allgemein zugängliche und in der Regel für zu Fuss Gehende bestimmte Wege. Sie verlaufen möglichst abseits von Strassen und weisen keine Asphalt- oder Betondeckschicht auf. Steile Passagen werden mit Stufen überwunden und Absturzstellen werden mit Geländern gesichert. Fliessgewässer werden auf Stegen oder Brücken passiert. Wanderwege stellen keine besonderen Anforderungen an die Benützer.
Die Wegweisung der Wanderwege ist gelb.
Bergwanderwege (T2, T3)
Bergwanderwege sind Wanderwege, welche teilweise unwegsames Gelände erschliessen. Sie sind überwiegend steil und schmal angelegt und teilweise exponiert. Besonders schwierige Passagen sind mit Seilen oder Ketten gesichert. Bäche sind unter Umständen über Furten zu passieren.
Benützer von Bergwanderwegen müssen trittsicher, schwindelfrei und in guter körperlicher Verfassung sein und die Gefahren im Gebirge kennen (Steinschlag, Rutsch- und Absturzgefahr, Wetterumsturz). Vorausgesetzt werden feste Schuhe mit griffiger Sohle, der Witterung entsprechende Ausrüstung und das Mitführen topografischer Karten.
Die Wegweisung von Bergwanderwegen ist gelb mit weiss-rot-weisser Spitze. Bestätigungen und Markierungen sind weiss-rot-weiss.
Alpine Wanderwege (weiss-blau-weiss, T4, T5, T6)
Alpinwanderwege sind anspruchsvolle Bergwanderwege. Sie führen teilweise durch wegloses Gelände, über Schneefelder und Gletscher, über Geröllhalden, durch Steinschlagrunsen oder durch Fels mit kurzen Kletterstellen. Bauliche Vorkehrungen können nicht vorausgesetzt werden und beschränken sich allenfalls auf Sicherungen von besonders exponierten Stellen mit Absturzgefahr.
Benützer von Alpinwanderwegen müssen trittsicher, schwindelfrei und in sehr guter körperlicher Verfassung sein und den Umgang mit Seil und Pickel sowie das Überwinden von Kletterstellen unter zu Hilfenahme der Hände beherrschen. Sie müssen die Gefahren im Gebirge kennen. Zusätzlich zur Ausrüstung für Bergwanderwege werden Höhenmesser und Kompass, für Gletscherüberquerungen Seil und Pickel vorausgesetzt.
Die Wegweisung der Alpinwanderwege ist blau mit weiss-blau-weisser Spitze, Bestätigungen und Markierungen sind weiss-blau-weiss. Informationstafeln am Weganfang weisen auf die besonderen Anforderungen hin.
Winterwanderwege
Winterwanderwege werden ausschliesslich während der Wintermonate signalisiert. Sie stellen keine besonderen Anforderungen an die Benützerinnen und Benützer, jedoch muss auf Schnee mit Rutschgefahr gerechnet werden.
Die Wegweiser der Winterwanderwege sind rosa. Als Bestätigung befinden sich am Wegrand in der Regel rosafarbene Holzposten (wie die Markierung der Skipisten).
Schneeschuhtrails (WT1 - WT6)
Schneeschuhrouten sind signalisierte, aber grundsätzlich nicht gespurte Routen für Schneeschuhwanderer. Eine maschinelle Präparation ist nicht nötig, hingegen hat der Betreiber die Routen durchgehend, klar und unmissverständlich zu signalisieren, so dass diese auch bei schlechten Sichtverhältnissen (Nebel, Schneefall) zu finden sind.
Fernwanderwege
Die Wegweisung der Fernrouten von SchweizMobil ist in der ganzen Schweiz einheitlich. Sie basiert auf der Schweizer Norm für die Signalisation des Langsamverkehrs (SN 640 829). Sie wurde für die Realisierung von SchweizMobil überarbeitet und ist heute die weltweit einzige Norm, die die Wegweisung des Langsamverkehrs einheitlich regelt.
Die gelben Wegweiser der Wanderwege wurden für SchweizMobil mit einem einheitlichen System von Routenfeldern mit Routennamen und Routennummern ergänzt. Einstellige Nummern stehen für nationale Routen, zweistellige für regionale und dreistellige oder nicht nummerierte für lokale Routen.
Diese Routenfelder sind bei Wanderwegen grün.
Die Wanderskala (Anforderungen gemäss SAC / CAS)
Grad | Weg/Gelände | Anforderungen |
T1 Wandern |
Weg gut gebahnt. Falls vorhanden, sind exponierte Stellen sehr gut gesichert. Absturzgefahr kann bei normalen Verhalten weitgehend ausgeschlossen werden. Falls nach SWW-Normen markiert: gelb. |
Keine, auch mit Turnschuhen geeignet. Orientierung problemlos, in der Regel auch ohne Karte möglich. |
T2 Bergwandern |
Weg mit durchgehendem Trassee. Gelände teilweise steil, Absturzgefahr nicht ausgeschlossen. Falls nach SWW-Normen markiert: weiss-rot-weiss. |
Etwas Trittsicherheit. Trekkingschuhe sind empfehlenswert. Elementares Orientierungsvermögen. |
T3 anspruchsvolles Bergwandern |
Weg am Boden nicht unbedingt durchgehend sichtbar. Ausgesetzte Stellen können mit Seilen oder Ketten gesichert sein. Eventuell braucht man die Hände fürs Gleichgewicht. Zum Teil exponierte Stellen mit Absturzgefahr, Geröllflächen, weglose Schrofen. Falls nach SWW-Normen markiert: weiss-rot-weiss. |
Gute Trittsicherheit. Gute Trekkingschuhe. Durchschnittliches Orientierungsvermögen. Elementare alpine Erfahrung. |
T4 Alpinwandern |
Wegspur nicht zwingend vorhanden. An gewissen Stellen braucht es die Hände zum Vorwärtskommen. Gelände bereits recht exponiert, heikle Grashalden, Schrofen, einfache Firnfelder und apere Gletscherpassagen. Falls nach SWW-Normen markiert: weiss-blau-weiss. Hinweis: Ältere Wege mit dem Schwierigkeitsgrad T4 sind heute noch oft mit Rot-Weiss-Rot markiert. |
Vertrautheit mit exponiertem Gelände. Stabile Trekkingschuhe. Gewisse Geländebeurteilung und gutes Orientierungsvermögen. Alpine Erfahrung. Bei Wettersturz kann ein Rückzug schwierig werden. |
T5 anspruchsvolles Alpinwandern |
Oft weglos. Einzelne einfache Kletterstellen. Exponiert, anspruchsvolles Gelände, steile Schrofen. Apere Gletscher und Firnfelder mit Ausrutschgefahr. Falls markiert: weiss-blau-weiss. |
Bergschuhe. Sichere Geländebeurteilung und sehr gutes Orientierungsvermögen. Gute Alpinerfahrung im hochalpinen Gelände. Elementare Kenntnisse im Umgang mit Pickel und Seil. |
T6 schwieriges Alpinwandern |
Meist weglos. Kletterstellen bis II. Häufig sehr exponiert. Heikles Schrofengelände. Apere Gletscher mit erhöhter Ausrutschgefahr. Meist nicht markiert. |
Ausgezeichnetes Orientierungsvermögen. Ausgereifte Alpinerfahrung und Vertrautheit im Umgang mit alpintechischen Hilfsmitteln. |
Die Schneeschuhtourenskala (Anforderungen gemäss SAC / CAS)
Grad | Gelände / Gefahren | Anforderungen |
WT1 Leichte Schneeschuh-Wanderung |
< 25°. Insgesamt flach oder wenig steil
In der näheren Umgebung sind keine Steilhänge vorhanden Keine Lawinengefahr |
Lawinenkenntnisse nicht notwendig |
WT2 Schneeschuh-Wanderung |
< 25°. Insgesamt flach oder wenig steil
In der näheren Umgebung sind Steilhänge vorhanden Lawinengefahr |
Grundkenntnisse im Beurteilen der Lawinensituation |
WT3 Anspruchsvolle Schneeschuh-Wanderung |
< 30°. Insgesamt wenig bis mässig steil
Kurze steilere Passagen Lawinengefahr |
Grundkenntnisse im Beurteilen der Lawinensituation |
WT4 Schneeschuhtour |
< 30°. Mässig steil
Kurze steilere Passagen und/oder Hangtraversen. Teilweise felsdurchsetzt. Spaltenarme Gletscher Lawinengefahr |
Gute Kenntnisse im Beurteilen der Lawinensituation
Gute Lauftechnik. Elementare alpinistische Kenntnisse |
WT5 Alpine Schneeschuhtour |
< 35°. Steil
Kurze steilere Passagen und/oder Hangtraversen und/oder Felsstufen. Gletscher Lawinengefahr |
Gute Kenntnisse im Beurteilen der Lawinensituation
Gute alpinistische Kenntnisse. Sicheres Gehen |
WT6 Anspruchsvolle alpine Schneeschuhtour |
> 35°. Sehr steil
Anspruchsvolle Passagen und/oder Hangtraversen und/oder Felsstufen. Spaltenreiche Gletscher Lawinengefahr |
Gute Kenntnisse im Beurteilen der Lawinensituation
Sehr gute alpinistische Kenntnisse. Sicheres Gehen in Fels, Firn und Eis |
Quellen
- SchweizMobil.org
- wandern.ch
- SAC-CAS.ch