Schuh, du musst wandern: Von einem Abenteuer zum anderen
Eine Geschichte von jungfräulichen und verwegenen Sohlen - oder auch die simple Flucht aus dem Mühlenrad der Routine.
In Reih und Glied aufgestellt ergäben sie ein wundervolles Abbild dieses Sports: die Wanderschuhe. Da wären zum Einen die neuen, noch unbefleckt glänzenden, die ungeduldig auf ihren ersten Einsatz warten. In ihrer ungetragenen Unschuld schwant ihnen noch nicht, dass sie noch das ein oder andere zwickende Zwiegespräch mit ihrem Träger führen werden. Und dann gibt es da noch die anderen: die verwegenen Exemplare, die mit ihrem Besitzer sprichwörtlich Berge und Täler gemeinsam beschritten und gemeistert haben. Die Teil eines eingespielten Teams sind.
Doch ob nun der gespannte Wander-Neuling oder der gelassene Altmeister des Wanderns sich seines Exemplars annimmt – eines ist allen gemein: dieses ganz bestimmte Gefühl, das sich mit dem Schnüren der Schuhe einstellt. Das Gefühl, dass von nun an nichts mehr zählt. Allein man selbst, der Weg und die Natur bilden das Zentrum des Wanderuniversums. Der Alltag hingegen, der Lärm und der Strudel ständiger Erreichbarkeit darf beim Wandern getrost auf der Strecke bleiben. Was tatsächlich das Zepter übernimmt, sind Aufbruchsstimmung, Abenteuerlust und die Bereitschaft, das pure Naturerlebnis zu wagen.
Soweit alles schön und gut, doch Wandern bedeutet auch, den Entdecker in sich zu wecken. Immer wieder denselben ausgetretenen Pfaden zu folgen, wird selbst dem motiviertesten Wanderfan auf Dauer die Puste ausgehen lassen. Zum Glück bietet die Schweiz ein abwechslungsreiches Portfolio an Wandererlebnissen, die für garantiert abwechslungsreichen Wanderspaß sorgen – ob nun auf neuen oder altgedienten Sohlen.
Ab in die Höhle und dem Yeti hinterher
Jene Sohlen sind es schließlich, die einen in eine Dunkelheit tragen, die fernab der üblichen Wanderstrecken ein echtes Abenteuer versprechen. Folgt man nämlich erfahrenen Guides in die Wälder der Schweiz, findet man dort die perfekten Locations, um dem Kindheitstraum vom Höhlenerforschen wahr werden zu lassen.
Die Feuchtigkeit und Dunkelheit in den uralten Höhlen ist schnell vergessen, wenn die Stirnlampe ihren Strahl auf geheimnisvolle Höhlenabzweigungen und Erker richtet; wenn man Tiere und Pflanzen entdeckt, die ein Leben jenseits unserer bekannten Maximen von Licht und Wärme führen. Zwischen eindrucksvollen Gesteinssälen, verborgenen Flüssen und eng-verschlungenen Wegen, zwischen Geröll und Kiesel unter den Sohlen und Wassertropfen von der Höhlendecke, führt einen der höhlenkundige Experte zu mehr als einer abenteuerlichen Wanderstrecke: Beim Höhlentrekking wandelt man auch immer auf den Spuren der eigenen Vorfahren. Wie war das damals mit dem Höhlenleben? Und apropos Leben in Höhlen: Tief eingedrungen in das Paralleluniversum hinter den dicken Gesteinsmauer, stellt sich die Frage: Ist die Vorstellung vom Yeti wirklich so abwegig?
Wer sich auf ein Salut mit dem Höhlenuniversum einlassen möchte, findet bei einigen Online-Anbietern praktische Komplett-Pakete, die An- und Abfahrt organisieren, erfahrene Guides stellen und mit dem besten Know-How und einer entsprechenden Sicherheitsausrüstung ein ultimatives und reibungsloses Erlebnis garantieren. Beispielsweise lassen sich hier Höhlentrecking-Touren unterschiedlicher Dauer in Solothurn und Interlaken buchen
Im Manhattan der Alpen
Für all diejenigen, die ein ultimatives Wanderabenteuer suchen, dabei aber den Himmel nicht aus den Augen verlieren möchten, empfiehlt sich ein Abstecher in die Welt der Schluchten und Klammen. Hier sind nicht unergründliche Höhlenwege der Schlüssel zur Faszination, sondern die schier unglaubliche Höhe der Felswände, zwischen denen man sich seinen Weg sucht.
Wolkenkratzern gleich türmen sich Felsen und Gestein an den Seiten zu imposanten Wänden auf, während unter einem oft Wasserströmungen ihr ungestümes Unwesen treiben. Dass in diesen Monumenten der Bergwelt das Wandern überhaupt möglich ist, ist den Steiganlagen zu verdanken, die vielerorts in den Schluchten befestigt wurden. Gerade in den Schweizer Alpen werden Schluchten-Liebhaber mit eindrucksvollen Zielorten verwöhnt. Als einer davon darf die Taminaschlucht behaupten: Unweit des Alten Bads Pfäfers rauben die hoch aufragenden Felswände selbst den erfahrensten Naturliebhabern die Sprache. Doch die Schlucht hinterlässt nicht nur aufgrund ihrer mächtigen optischen Präsenz ordentlich Eindruck, sondern auch mit ihren inneren Werten. So soll das durch die Schlucht fließende Wasser der Tamina eine heilende Wirkung haben – die man in der Tamina-Therme schließlich auch auf die Probe stellen kann.
Die Rückkehr der Unschuld
Doch ob nun der Wander-Kick beim Höhlenforschen oder beim Schluchtenbezwingen gesucht wird – in ihrer herausfordernden und eindrucksvollen Art sind solche Wander-Erlebnisse die perfekten Fluchten aus dem Alltag. Und nicht zuletzt eine willkommene Alternative zu dem Einerlei altbekannter Wanderpfade. Denn so viele Kerben die Schuhsohlen des erfahrenen Wanderers auch aufweisen mögen – mit solch einem Abenteuer vor Augen stellt sich auch bei ihm wieder jenes kribbelige Gefühl des ersten Aufbruchs ein. Wie eben jenes von damals, als die Schuhe noch so unverschämt neu und unschuldig glänzten...